NPD hatte kaum Aktionsraum

NPD hatte kaum Aktionsraum - 3-Tage-Widerstand des Bündnisses erfolgreich

Walsrode/Bad Fallingbostel.  Am Mittwoch 14.11.07 wurde bekannt, dass die NPD an den folgenden 3 Tagen Info-Stände in Walsrode durchführen wollte. Am 15.11. gab es von SPD-GRÜNE-DGB nur Beobachter und kritische Jugendliche, die die 5 - 6 KameradInnen von Passanten fern hielten.

Dann wurde bekannt, dass die Nazis am 16.11. vormittags in Bad Fallingbostel und nachmittags 8 km entfernt in Walsrode Stände machen wollten.

Am 16.11. morgens in Bad Fallingbostel waren 8 NPDler vor Ort. Sie gaben Jugendlichen reichlich Propagandamaterial, welches demonstrativ in einem Müllsack mit der Aufschrift «brauner Dreck» landete. Bis auf 2 Passanten, warfen alle die erhaltenen NPD-Blätter in diesen Müllsack. Die Nazis sprachen handfeste Drohungen aus und packten ihren Stand frühzeitig ein.

Am 16.11. nachmittags in Walsrode, hatte sich die NPD auf 12 verstärkt, darunter Kameraden aus Verden. Sie hatten dank vieler Antifa-Jugendlicher wieder keine Chance und brachen schon nach 90 Minuten um 15 Uhr ab (sie hatten Standgenehmigung bis 18.30 Uhr). Stattdessen versuchten 4 Nazis vorm REWE-Markt in Bad Fallingbostel Unterschriften für ihre Landtagskandidatur zu bekommen. Eine Kundin holte den Marktleiter, der die Nazis sofort vom Parkplatz verscheuchte.

Am Samstag 16.11. hatte die NPD-Standgenehmigungen ab 8 Uhr sowohl in Bad Fallingbostel und in Walsrode. Lediglich eine kleine Nazigruppe, u.a. aus Rotenburg/Wümme ging ohne Propagandazeug auf der Vogteistraße umher. Die NPD verzichtete auf Stände in beiden Orten. Stattdessen hielten mehr als 50 junge AntifaschistInnen auf vielen Straßen und Plätzen in beiden Orten Ausschau nach Nazis. In Walsrode hatten an zwei Stellen DGB, SPD und VVN/BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/ Bund der AntifaschistInnen) Info-Stände aufgebaut. Die GRÜNEn hielten eine Mülltonne zum Entsorgen von Nazi-Propaganda bereit. Am Samstag beteiligten sich in beiden Orten insgesamt 80 Menschen an den Protesten gegen die NPD.

Neben NPD-Hetzschriften hatten die Kameraden auch ein Blatt der Nazi-Kameradschaft «Snevern Jungs» dabei. Die «Prominenten» vor Ort waren Peter Marx / NPD-Bundesvorstand und der Soltauer NPD-Landtagskandidat Matthias Behrens alias «Kamerad Matten», der zugleich Führer der «Snevern Jungs» ist.

H-D Charly Braun / DGB bedankte sich mittags bei einer Abschlusskundgebung besonders für das «pfiffige und entschiedene Vorgehen zahlreicher junger AntifaschistInnen». SPD-Ratsherr Jürgen Beichler freute sich über den «3-Tage-Erfolg», rief auf wachsam zu bleiben und sagte: «Seit 25 Jahren haben Nazis im Südkreis von Soltau-Fallingbostel nur ganz selten Veranstaltungen durchführen können. Diese 3 Tage setzen diese antifaschistische Tradition fort.»

PM DGB