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Schmährufe gegen die Nichte Mandelas

25. März 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Artikelserie "Ludendorffer"

aus der Walsroder Zeitung vom 25.3.08


Pöbeleien im "Deutschen Haus": Dorfbewohner beschimpfen Teilnehmer einer Demonstration

VON HEINRICH THIES DORFMARK

 

Sie kamen aus aller Herren Länder, auch eine Nichte Nelson Mandela war in das Heidedorf gereist. Doch der Empfang war alles andere als freundlich. Aufgebrachte

                        Dorfbewohner zeigten der

                        dunkelhäutigen Frau den Stinkefinger. „Kanaken raus“         brüllten sie. Und: „Schade,

                        dass die Nazis nicht mehr am

Rüder sind.“

Die Schmährufe galten einer Gruppe von 70 Jugendlichen unterschiedlicher Hautfarbe die nach Dorfmark (Kreis So1tau-Falhngbostel) gekommen waren, um gegen die Ostertagung einer Vereinigung zu protestieren, die sich „Bund für Gotterkenntnis“ oder schlicht „Ludendorffer“ nennt. Die „Glaubensgemeinschaft“ hält ~ die rassistischen Ideen Mathil­de Ludendorffs in Erinnerung, der 1966 verstorbenen Witwe

                   des gleichnamigen Generals

4                                                         und Kampfgefährten Adolf

Hitlers, die vor Rassenvermi­schung warnte und Juden als

 

„Blutegel am Volksgut“ bezeichnete.

Doch bei ihrer Demonstration trafen die jugendlichen

nicht auf die Ludendorffer, sondern auf einheimische Dorfmarker. Und die stellten sich vor die Tagungsteilnehmer und schleuderten den De­monstranten ihre ganze Wut und Verachtung entgegen.

Die jugendlichen waren aus zehn Ländern nach Deutschland gekommen, um sich über de~ Holocaust zu informieren

aus Israel, den Niederlanden, Osteuropa und aus Südafrika. Die Gruppe aus Südafrika wur­de betreut von Pumeza Mandela, einer Nichte des früheren Präsidenten. Bei einem Work­camp auf dem Gelände der KZ~Gedenkstätte Bergen-BeIsen hatten sie sich auf Spurensuche begeben. Am vorletzten Tag ihres DeutschlandaufenthaItes aber waren sie dann nach Dorfmark gekommen um sich der Gegenwart zuzuwenden.

„Youth against racism“ (Ju­gend gegen Rassismus) skan­dierten sie, während sie sich

klatschend und tanzend über die Dorfstraße bewegten. „Wir sprechen hier deutsch, wir‘ sind hier in Deutschland“; brüllten ihnen da einige Dorfmarker zu. Und einer der Dorfbewoh­ner zeigte Pumeza Mandela den Stinkefinger und rief:

„Geh lieber arbeiten, Kanake.“ Die Pöbeleien der Dorfbe­wohner gegen die Workcamp­Gruppe werden im Polizeibe­richt als „Unmutsäußerungen“ abgetan.

 


wz250308-Kopie-1.JPG
und der Artikel in der HAZ

 

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E
Bis nächstes Jahr in LUDENMARK! Macht kaputt was Euch kaputt macht...
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S
Wenn ihr in solcher Umgebung zu kämpfen habt, dann ist euch wahrlich Durchstehvermögen zu wünschen.So offen zeigt Hellersdorf das nicht.Kampfesgrüßevon der "Roten Predigt"
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