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Nazis dürfen nicht mitlaufen

21. August 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kampf gegen Nazis - lokal

der rechte rand
Nazis dürfen nicht mitlaufen

In Schnerverdingen will der örtliche Turnverein Jahn (TV Jahn) Neonazis nicht mehr am Volkslauf zum Heideblütenfest mitrennen lassen. Die Kameradschaft "Snevern Jungs" (SJ) ist bei dem 21. Internationalen Volkslauf unerwünscht. In der Ausschreibung erklärt der TV, dass das "Tragen rassistischer, antisemitischer oder fremdenfeindlicher Sportbekleidung nicht gestattet ist". Ein Verstoß führe zum sofortigen Ausschluss, versichert Hans Jürgen Thömen, Vorsitzender des TV Jahn: "Es wird keinen Kniefall vor den Rechtsextremen geben."

Zu Beginn des 5-Kilometer-Laufs wird am 30. August eine entsprechende Resolution verlesen. Unter dem Motto "5 Kilometer, wir kommen!" mobilisieren die SJ dennoch zu dem Lauf. Traditionsbewusst verkündet die Kameradschaft um Matthias Behrens: "In einem gesunden Körper steckt auch ein gesunder Geist".

Seit Jahren beteiligt sich die SJ in der Region an kommunalen Veranstaltungen. In der Szene gelten ihre Verankerungsbemühungen als vorbildlich. Die Nazi-Aktivisten haben oft biedere Berufe: Behrens zum Beispiel betreibt unter seinem Namen eine Finanzberatung. Der niedersächsische Verfassungsschutz (VS) bewertet die SJ als eine der aktivsten Kameradschaften im Bundesland. Die "Jungs" kommentieren das auf ihrer Website mit dem Vermerk "VS geprüft".

Im vergangenen Jahr liefen die SJ bereits zum dritten Mal bei dem Volkslauf mit. 2007 begleitete jedoch schon ihr Antreten Proteste. Auf ihren T-Shirts prangte ein Slogan, der verklausulierte - aber für jeden erkennbar - den Holocaust in Frage stellte: "Wer von der Lüge lebt, muss die Wahrheit fürchten". Ihre Hemden mussten sie umdrehen. Beim Zieleinlauf hatte sie sie wieder richtig herum an.

Der TV Jahn verspricht jetzt per Hausrecht Ausschlüsse auszusprechen: "Personen, die links- oder rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören", wird die Teilnahme verwehrt.

Hinweis:
ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene Norddeutschlands

Quelle: taz

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S
... und wieder wird "links- und rechtsextrem" in einen Hut gepackt...Na, trotzdem toitoitoiSlov
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