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Karl Peters - ein brutaler Rassist

27. September 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Antirassismus | Asyl


Als die heutige BASF-Siedlung Rheinau-Süd nach 1933 entstand, benannten die herrschenden Nationalsozialisten die Straßen nach Propagandisten der deutschen Eroberungspolitik in Afrika Ende des 19. Jahrhunderts. Lüderitz und Leutwein, Gustav Nachtigal und Karl Peters - sie alle verlangten für Deutschland einen "Platz an der Sonne", wie Kaiser Wilhelm II. formulierte. Und sie untermauerten dies mit einem angeblichen naturgegebenen Recht der "weißen Herrenrasse", die dortigen Einwohner zu beherrschen.

Der übelste Vertreter dieses Rassismus war Karl Peters, 1856 als Sohn eines evangelischen Landpfarrers in Neuhaus an der Elbe geboren und zunächst eine gescheiterte Existenz. 1884 ging er mit drei Kumpanen nach Afrika, überredete dortige Stammeshäuptlinge durch Darreichen von Schnaps, so genannte "Schutzverträge" zu unterzeichnen, die ihre Rechtlosigkeit begründeten.

In Tansania herrschte Peters mit Pistole und Nilpferdpeitsche. Entsetzt schrieb der deutsche Konsul Baumann nach Berlin: "Peters ist halb verrückt. Alles um ihn herum geht krumm vor Peitschenhieben. 100 bis 150 sind an der Tagesordnung." Schwarze Mädchen jedweden Alters mussten ihm dienstbar sein; eine von ihnen, Jagodja, ließ er hängen, weil sie ihn angeblich betrogen habe. Das war selbst der kaiserlichen Regierung zu viel: Sie enthob ihn 1897 aller Posten und Titel.

Wessen Geistes Kind er war, zeigte sich 20 Jahre nach seinem Tode: 1938 rehabilitierte Adolf Hitler ihn, hob alle Urteile gegen ihn auf und tat kund, dass Peters "die Gedankengänge des Dritten Reiches bereits vor 50 Jahren" vertreten habe. -tin

Mannheimer Morgen
26. September 2008

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