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Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) soll verboten werden

27. September 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kampf gegen Nazis - Bundesweit

25.09.2008: Berlin/MVregio Wie NPD-BLOG.INFO berichtet, berät der Innenausschuss des Bundestages am 24. September 2008 über drei Anträge zum Verbot des neonazistischen Vereins "Heimattreue Deutsche Jugend”.

   Foto: POL HRO
 

Foto: POL HRO

In den voneinander getrennt eingereichten Anträgen von Grünen, FDP und der Linkspartei wird die Bundesregierung beauftragt, die gesetzlichen Voraussetzungen für ein Vereinsverbot zu prüfen. Zur Begründung heißt es, die HDJ vermittele Kindern und Jugendlichen eine rechtsextremistische Gesinnung und versuche so, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu erschüttern.

In ihren Anträgen weisen die Fraktionen auf personelle und inhaltliche Kontinuitäten zu der 1994 verbotenen Wiking Jugend (WJ) hin. Genauso wie diese Organisation ködere die HDJ ihre Mitglieder mit angeblich unpolitischen Freizeitangeboten und rekrutiere so "Nazi-Nachwuchs”, wie es in dem Antrag der Grünen heißt, der ideologisch indoktriniert und paramilitärisch geschult werde. Durch uniformartige Kleidung missachteten die HDJ-Mitglieder außerdem das im vergangenen Jahr gegen den Verein verhängte Uniformierungsverbot. Nach dem Verbot hatte der "Bundesführer” der HDJ, Sebastian Räbiger, gegnüber Journalisten erklärt, man lasse sich nicht "in die stillose BRD-Uniform zwingen. Wir entscheiden immer noch selbst, was wir tragen”.

Die FDP weist in ihrem Antrag darauf hin, dass die HDJ sich nach eigenen Angaben über Spenden finanziert und um regelmäßige Beiträge sowie Fördermitgliedschaften bittet. Weil davon auszugehen sei, dass die HDJ als gemeinnütziger Verein anerkannt sei, müssten die zuständigen Finanzbehörden den steuerlichen Status prüfen und den Verein gegebenenfalls die Gemeinnützigkeit aberkennen. Nach der Beratung im Innenausschuss wird der Bundestag am 25. September 2008 über die Anträge abstimmen.

Der Verein war 1990 gegründet worden, tritt seit 2001 als HDJ auf und war zuletzt im vergangenen Mai durch Hausdurchsuchungen in in die Öffentlichkeit geraten. Zwei HDJ-Mitgliedern aus Vechta und Wusterhusen wird vorgeworfen, rechtsgerichtete Ideologien verbreitet zu haben, unter ihnen der 24-jährige "Führer der Leitstelle Nord”, Ragnar D.. Bei einer sogenannten "Rassenschulung” in einem Zeltlager bei Osnabrück soll er den nationalsozialistischen Propagandafilm "Der ewige Jude” gezeigt haben. Beobachter gehen davon aus, dass geheime Lager der HDJ bundesweit etwa alle drei Wochen stattfinden. Im August 2008 hatten Polizei und das zuständige Jugendamt in Güstrow ein HDJ-Zeltlager mit 39 Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen acht und 14 Jahren aufgelöst. Die Teilnehmer seien mit nationalistischem Gedankengut regelrecht beschult worden, hieß es in der Polizeimitteilung.

Die neonazistische Kinder- und Jugendorganisation, die sich selbst als elitäre Kaderschmiede versteht, verfügt in M/V über besonders enge Kontakte zur rechtsextremistischen NPD und der Kameradschaftsszene. So ist die Internetpräsenz des Vereins auf den NPD-Landtagsabgeordneten und Kameradschaftsmitglied Tino Müller registriert. In einer der Ausgaben der Vereinszeitung "Funkenflug" posiert Müller gar auf dem Titelbild. Zudem sind weitere NPD-Funktionäre und Mitarbeiter der Schweriner Landtagsfraktion im Umfeld der HDJ anzusiedeln und während verschiedener Lager gesichtet worden. Wie eng die Verbindungen sind, belegt auch die Homepage der Landes-NPD. Als einziger NPD-Landesverband ist dort eine Verlinkung auf die HDJ-Homepage gesetzt.

MVregio News red/hgw/tn

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