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Presseerklärung zur Versagung der Lizenz für Radio Flora

8. November 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #alternative Medien

Presseerklärung zur Versagung der Lizenz für Radio Flora

 

Das, was zu erwarten war, ist passiert. Die Kampagne der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) gegen Radio Flora wurde heute beendet. Die durch konservative Verbände dominierte Versammlung der (NLM) hat dem größten Bürgerradio in Niedersachsen die Lizenz versagt und sie stattdessen dem konkurrierenden Bewerber mit Nähe zur Werbewirtschaft erteilt. Im Laufe des Bewerbungsverfahrens konnten sich viele Beobachter des Eindrucks nicht erwehren, dass die NLM den Konkurrenten von Radio Flora systematisch bevorzuge (vgl. www.ak-regionalgeschichte.de unter "Texte und mehr") und eine faire, vorurteilsfreie Lizenzvergabe nicht mehr zu erwarten sei. Sämtliche Auflagen der NLM wurden durch Radio Flora erfüllt. Es nutzte nichts.

Aber auch die mehr als 600 Mitglieder von Radio Flora und Tausende von Unterstützerinnen und Unterstützern spielten für die Entscheidung keine Rolle. Auf die Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern wird dann kein Wert mehr gelegt, wenn sie andere Meinungen vertreten als die in den Mainstream-Medien üblichen und von der NLM erwünschten.

Erschreckend ist besonders, dass die NLM versuchte, Druck auf Radio Flora auszuüben, damit unerwünschte Inhalte und Personen aus dem Radiobetrieb ausgeschlossen würden. Betroffen waren auch Autoren und Autorinnen des Arbeitskreises Regionalgeschichte, die sich vor allem mit den Themen Rassismus, Antisemitismus, soziale Bewegungen sowie der NS-Geschichte der Region Hannover befassten, deren Arbeiten auch überregional Beachtung fanden und z.T. ausgezeichnet wurden. Doch diese Ausschlusspolitik ließ sich nicht durchsetzen. Dafür wurde Radio Flora jetzt abgestraft.

Das unerwünschte Radio sendet auf der UKW-Frequenz 106,5 Mhz noch bis zum 31.3.2009. Danach bleiben - so unsere Prognose - bunte Unterhaltung, Beliebigkeiten, Schleichwerbung und Zensur.

Damit sich die Hörerinnen und Hörer ein eignes Bild machen und vergleichen können, was vorher war und ab April 2009 kommt, werden wir bis dahin einige unserer Radioarbeiten noch einmal der Öffentlichkeit vorstellen. Die Sendetermine werden wir rechtzeitig bekanntgeben.

 

Arbeitskreis Regionalgeschichte e.V.

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