Box-Show oder Treff für Neonazis?
Es gibt Streit um eine Thaibox-Veranstaltung in der Stadthalle Neumünster. Zieht die Show rechtes Publikum in die Stadt? Einzelne Kämpfer und Sponsoren sollen aus der Neonazi-Szene kommen. Der Veranstalter wehrt sich.
Die Vorwürfe des Bündnisses gegen Rechts wiegen schwer: Auf einem Flugblatt beschreiben die Mitglieder die Kampfsportveranstaltung "Time to fight", die am Sonnabend in der Stadthalle Neumünster stattfinden soll, als Plattform für Rechtsradikale. Ein "stadtbekannter Neonazi" werde dort antreten. Außerdem kritisiert das Bündnis die Auswahl der Sponsoren: Sie hätten zum Teil eine rechtsextremistische Vergangenheit. Dazu zählen sie zwei Firmen eines Sportartikel-Händlers aus Gera und ein ortsansässiges Geschäft. Das Bündnis fordert den Veranstalter auf, "sich nicht nur deutlich und öffentlich gegen Rassismus und Nazismus auszusprechen, sondern auch entsprechend zu handeln und sich nicht länger wohlwollend vor Nazi-Kader zu stellen".
Dafür sieht Arndt Bunk, der die Box-Show mit bis zu 500 Gästen zum vierten Mal organisiert, keinen Grund. "Ich verstehe die Kritik nicht. Das ist eine normale Sportveranstaltung der höchsten Amateurklasse", erklärt er. Der Sportler, der ins Visier des Bündnisses gegen Rechts gekommen ist, sei ein Aussteiger aus der Szene. "Wenn er ein Rechter wäre, würde er bei mir nicht trainieren. Er ist mein Freund", so Bunk. Der betroffene Kämpfer habe sich unter anderem mit einem Iraner auf den Wettkampf vorbereitet - von Ausländerfeindlichkeit keine Spur.
Politisch eindeutige Tätowierungen?
Im vergangenen Jahr war die Teilnahme des Neumünsteraners kurz vor der Sport-Show schon einmal auf ähnliche Art kritisiert worden. Danach war er laut Bunk von den Wettkämpfen zurückgetreten, "um mir keinen Ärger zu machen". Doch der Veranstalter stellt klar: "Das wird diesmal nicht passieren." Einzige Auflage: Der Mann wird nicht mit freiem Oberkörper antreten, sondern im Hemd - um politisch eindeutige Tätowierungen zu verbergen. Die Regelung erfolgt in Absprache mit dem Hallenbetreiber.
Auch auf die Sponsoren lässt Bunk nichts kommen. Stattdessen wirft er den Kritikern vor, sie würden alte Geschichten aufbauschen. "Wenn jemand mal rechts war, hat er danach keine Chance", bemängelt er.
Die Polizei ist bereits auf Störungen vorbereitet
Rückendeckung bekommt Bunk auch von Dirk Iwersen, dem Geschäftsführer der Hallenbetriebe. "Arndt Bunk ist ein integrer Veranstalter. Er hat alles dafür getan, dass es sich um eine rein sportliche Veranstaltung handelt. Gekämpft wird im Ring, nicht außerhalb", so Iwersen. Sicherheitsbedenken haben Bunk und Iwersen deshalb nicht. "Wir arbeiten mit der Polizei zusammen", sagen sie.
Die wiederum ist laut Neumünsters Polizei-Pressesprecher Sönke Hinrichs durchaus auf Störungen vorbereitet. Die Polizei hat dabei sowohl Konflikte zwischen rechten und linken Gruppen als auch Rivalitäten zwischen Neonazis und Hells Angels im Auge. Einer der Sponsoren steht der Motorrad-Gang nahe und soll Ende August in die gewalttätigen Auseinandersetzungen vor dem Kieler Amtsgericht involviert gewesen sein.
... Ah ja ...
Jeder Kriminelle erhält die Möglichkeit, sich als "resozialisiert" bezeichnen zu lassen.
"Rechten" wird dieses abgesprochen.
.... dieses Denken gab es vor 60 Jahren schon einmal. Zeichnen sich die heutigen Faschisten durch das "Anti" aus ?
KNUD 05.12.2008 01:47
Die neue Gesinnungspolizei
SA und Stasi lassen herzlich grüssen! Wir haben endlich wieder eine Gesinnungspolizei - und zwar eine selbsternannte. Sie stellt sich gern mit dem Namen "ANTIFA" vor und zeichnet sich durch absolute Gnadenlosigkeit aus. Wer einmal rechts stand, wird von ihr bis ans Lebensende verfolgt und gebrandmarkt. Da hilft es auch nichts, immer wieder zu beteuern, dass man ausgestiegen ist. Und jeder, der einem Ex-Nazi die Hand gibt oder einen kennt, der schon mal einem die Hand gegeben hat, kommt gleich mit an den Pranger. Früher nannte man das Sippenhaft. Ja, es gibt leider wieder Faschisten in unserem Land - die meisten davon sind ganz links zu finden!
SCHWALE-FLOH 05.12.2008 02:04
Überall Nazis
Kennen Sie den? Ein Mann fährt auf die A7, hat gerade die Abfahrt Neumünster-Mitte benutzt. Aus dem Radio kommt die Warnmeldung: "Achtung, Achtung, bei Neumünster kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen!" - Der Mann schüttelt den Kopf: "Einer? Hunderte!" - Mit den den ANTIFANten ist es genauso. Nur wenn sie in ihren Spiegel schauen, sehen sie mal ausnahmsweise keinen Nazi...
Dazu Kommentar aus SHZ:
Kommentar
Die Realität ist kein Boxring
Von Dörte Moritzen
Sport verbindet, Sport baut Aggressionen ab, Sport ist in der Regel
über politische Anschauungen erhaben. Das gilt grundsätzlich auch für
die Thaibox-Sparte, die sich am Wochenende treffen will. Veranstalter
Arndt Bunk ist Sportler durch und durch. Er ist Vize-Europameister im
Kick-Boxen 2006, betreibt einen Kampfsport-Club und begeistert sich
für Talente – egal welcher Nationalität und Couleur. Nein, ein
Sympathisant der rechten Szene ist Bunk sicher nicht: Zwei Mal
kandidierte er für die Grünen; rechte Sprüche duldet er nicht mal zum
Spaß.
Doch die Realität ist kein Boxring, in dem die Regeln eng abgesteckt
sind und der Ringrichter die Einhaltung der Vorgaben überwacht und
sofort ahndet. Im wirklichen Leben verselbstständigen sich die Dinge
gern einmal. Da kann die Absicht noch so gut sein – am Ende gibt es
eine Menge Ärger. Das muss auch Arndt Bunk erkennen. Sein Wettkampf
scheint die eine oder andere zwielichtige Gestalt anzuziehen. Nicht
nur ein Sportler geriet in die Kritik, sondern gleich eine handvoll
Akteure unterschiedlicher Rollenverteilung. Der Veranstalter muss sich
der Kritik stellen, ohne Wenn und Aber. Sonst schadet er seinem
eigentlichen Anliegen: dem Sport.
Quelle: SHZ (Schlesw.-Holsteinischer Zeitungsverlag) 5.12.2008