Demonstration am 13.06. in Hildesheim Schöner Leben ohne Naziläden… …in Hildesheim und anderswo
Demonstration am 13.06. in Hildesheim
Um 12 Uhr an der Lilie:
“Last Resort” in Hildesheim dicht machen!
Aufruf
Seit zehn Jahren bedient der Hildesheimer Tattoo-Shop »Last Resort« u.a. die rechte Szene und macht Geld damit. Auch drei Geschäfte in Munster, die zu dem Firmengeflecht um (Jo-)Hannes Knoch gehören, ziehen entsprechendes Publikum an. Diese Läden sind Teil eines Netzwerks von Personen und Geschäften mit deutlichen Bezügen in die gewaltbereite Neonazi-Szene. Aber auch das Geld vieler anderer, nicht informierter KundInnen fließt darüber in die rechte Szene. Höchste Zeit einen Schlussstrich zu ziehen.
Zu welcher Szene die Shops gehören, konnte man bis vor kurzem noch den Internetseiten und den Bilderalben von »Last Resort« und »Bulletproof« (Tattoo-Shop in Munster) entnehmen. Nazi-Symbolik und romantisierende Wehrmachtsdarstellungen gehörten zum üblichen Angebot.
Die Gewaltbereitschaft dieser Szene und die Gefährdung der Öffentlichkeit bestätigte sich auch am 24. Februar 2007: Nach der Demonstration gegen den Nazi-Aufmarsch in Hildesheim stürmten drei Männer – einer davon mit einer Baseballkeule bewaffnet – aus dem Laden und griffen eine Person an.
Die Betreiber der Shops sind keine Unbekannten. Am 12. März 2008 wurden Knoch und sein Geschäftspartner Hannes Franke (Bulletproof) vom Landgericht Halle wegen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Fortführung der verbotenen Neonazi-Organisation Blood & Honour / Division Deutschland zu Geldstrafen verurteilt. Seit 1998 veranstaltete Knoch Combat-and Survival-Lehrgäge bei denen u.a. Scharfschützen-Ausbildungen durchgeführt wurden. – Auch Neonazis wurden bei diesen Trainings paramilitärisch ausgebildet. Knoch betont in einer Stellungnahme, dass er und seine Geschäftspartner sich aus der rechten Szene gelöst hätten. Mehrere Zeitungen wunderten sich aber, dass er dennoch kein Problem darin sieht, mit Holocaust-Leugnern Skat zu spielen, wie er auf einer Veranstaltung berichtete. Seine Freunde und Geschäftspartner tragen weiterhin Neonazi-Symbole und haben persönliche Kontakte in die neonazistische Szene. Erst nach der öffentlichen Bekanntmachung wurden rechte Zeichen und Symbole aus der Außendarstellung der Läden entfernt – man will mit Blick aufs Geschäft lieber unpolitisch erscheinen. Deutlich werden die Kontakte aber auch durch ein Foto vom Frühjahr 2008, auf dem Knoch gemeinsam mit Franke und einer Rechtsextremistin aus Kanada im Dezentral-Laden in Munster vor der Kamera posiert. Die Liedermacherin tritt auf Blood & Honour-Konzerten in Ländern auf, in denen das Neonazi-Netzwerk nicht verboten ist.