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Deutschland spart Bildungssystem kaputt

8. September 2009 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Bildung


OECD

Zu wenig Akademiker, kaum Geld für Schulen und Universitäten - die OECD tadelt das Bildungssystem. Deutschland muss offenbar fürchten, den Anschluss zu verlieren.

Schule Bildung OECD-Bericht Bildung auf einen Blick, dpaGrossbild

Deutschland investiert nur 4,8 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes in die Ausbildung des Nachwuchses. (Foto: dpa)

Deutschland gibt im Vergleich der OECD-Länder nach wie vor zu wenig Geld für Bildung aus. Das berichtet die Thüringer Allgemeine unter Berufung auf die Studie "Bildung auf einen Blick" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die heute in Berlin vorgestellt wird. Demnach wenden nur die Türkei, die Slowakei, Spanien und Irland noch weniger für Bildung auf.

Während die Spitzenreiter USA, Südkorea und Dänemark einen Anteil von mehr als sieben Prozent des Bruttoinlandproduktes in die Ausbildung investieren, habe Deutschland 2006 lediglich einen Anteil von 4,8 Prozent

Auch bei der Zahl der Hochschulabsolventen liegt Deutschland im Vergleich mit anderen Industrieländern zurück. Die OECD drängte die Bundesrepublik am Dienstag bei der Vorlage ihres Berichts zu einem größeren Engagement in diesem Bereich.

In Deutschland stieg dem Bericht zufolge die Zahl derjenigen eines Jahrgangs, die ein Hoch- oder Fachhochschulstudium abschließen, von 14 Prozent im Jahr 1995 auf 23 Prozent im Jahr 2007. In den OECD-Ländern, für die entsprechende Zahlen vorliegen, stieg die Absolventenquote dagegen von 18 auf 36 Prozent.

 

Weniger Studienanfänger

Der Zahl der Studienanfänger lag in Deutschland im Jahr 2007 bei 34 Prozent. Nach der Türkei, Belgien und Mexiko ist das der geringste Wert innerhalb der OECD. Im Jahr 2008 stieg die Quote allerdings auf 36 Prozent.

Diese Tendenz sei umso bedenklicher, da durch die Wirtschaftskrise die Aussicht auf neue Jobs sinke und lediglich der Bedarf der Wirtschaft an Hochqualifizierten steige. "Wenn Deutschland gestärkt aus dieser Wirtschaftskrise hervorgehen will, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, in Bildung und höhere Qualifikation zu investieren", sagte OECD-Bildungsdirektorin Barbara Ischinger.

Auch in der Weiterbildung hinkt Deutschland laut OECD hinterher. Während in Australien, Finnland oder Schweden 13 Prozent und mehr der 30- bis 39-Jährigen für ein Vollzeit- oder Teilzeitstudium eingeschrieben sind, sind es in Deutschland nur 2,5 Prozent. Nach der Türkei und Korea ist das der geringste Wert innerhalb der OECD.

Eine höhere Bildung zahlt sich dem Bericht zufolge auch im Verdienst deutlich aus. Männer, die nach Schulabschluss direkt ein Studium aufnehmen, können in Deutschland in ihrer Erwerbszeit im Vergleich zu einer beruflichen Ausbildung mit einem Einkommensplus von durchschnittlich 150.000 Euro brutto nach heutigem Wert rechnen. Für Frauen liegt der Wert aufgrund niedrigerer Löhne und einer höheren Teilzeitquote bei 95.000 Euro.
Quelle: Süddeutsche Zeitung 08.09.2009 

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