Bündnisdemonstration gegen „Sonnenwendfeier“ von Neonazis in Eschede
DGB Regionsvorsitzender empört über Auflagenbescheid des
Landkreises
Am Samstag, den 19. Dezember 2009 findet in Eschede erneut eine
sogenannte „Sonnenwendfeier“ der extremen Rechten aus ganz
Norddeutschland statt. Grund genug für ein breites Bündnis aus der
gesamten Region gegen das Treffen der Nazis auf die Straße zu
gehen.
„Diese unsäglichen Treffen müssen aufhören“, sagt Hartwig Erb, DGB
Regionsvorsitzender in Nord-Ost-Niedersachsen und Anmelder der
Demonstration, „Dort finden die Planungen der extremen Rechten für
die kommende Zeit statt, sie dienen der Vernetzung in der
rechtsextremen Szene. Dazu nutzen sie den Nahtz Hof seit Jahren.
Dies werden wir nicht länger akzeptieren.“
Die Demonstration wird durch den Escheder Ortskern führen.
Angemeldet war die Demonstration aber auch bis zur Kreuzung „Zum
Finkenberg“. Diesen Teil der Route hat der Landkreis Celle mit der
Begründung untersagt, dass dort Ausschreitungen zu erwarten seien.
Hartwig Erb zeigt sich empört über diese Entscheidung:
„Hier wird wieder so getan als ob antifaschistische Demonstrationen
das Problem seien und nicht die Treffen der Nazis. Das können wir
nicht akzeptieren, gerade weil wir mit unseren Bündnispartnern aus
Kirchen, Politik, Sozialverbänden und antifaschistischen Initiativen
über die letzten Jahre hinweg bewiesen haben, dass unsere
Demonstrationen friedlich verlaufen.“
Eine Klage gegen den Auflagenbescheid und die Beschneidung der
Demonstrationsroute wird der DGB jedoch nicht einreichen.
„Was bringt uns das? Unter Umständen vergehen Monate oder Jahre,
bis festgestellt wird ob dieser Auflagenbescheid rechtens war oder
nicht. Dann haben sich die Nazis noch dutzende Male getroffen.
Unser Ziel ist es aber nicht uns juristische Auseinandersetzungen mit
09.12.2009
den Behörden zu leisten, sondern ein Zeichen zu setzen gegen die
menschenverachtenden Aktivitäten der Nazis mit dem Ziel der
Verhinderung solcher Treffen“, so Erb.
Für die Zeit nach dem 19. Dezember kündigt Erb dann auch
verstärkte politische Aktivitäten in diesem Zusammenhang an:
„Wir sind weiterhin der Meinung, dass wir das Recht haben dort zu
demonstrieren und Öffentlichkeit herzustellen, wo die Verabredungen
zu menschenverachtenden und oftmals auch gewalttätigen Aktivitäten
der Nazis ungestört stattfinden. Und das sind nun mal die Treffen auf
dem Hof Nahtz.“
Unterstützung erwartet Erb dabei von der lokalen Politik. Er fordert
daher den Landrat des Landkreises Celle und die Bürgermeister von
Celle und Eschede dazu auf sich an der Demonstration zu beteiligen:
„Gerade vom Landrat erwarte ich, dass er sich aktiv gegen die
extreme Rechte stellt und uns durch solche Auflagenbescheide nicht
noch behindert“, so Erb.
Die Demonstration beginnt um 13:30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in
Eschede. 09.12.2009
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