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Dorfmark 30.3.13 - 140 demonstrieren gegen Ludendorffer

30. März 2013 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Artikelserie "Ludendorffer"

Dorfmark Ostersamstag 30.3.13  -   140 demonstrieren gegen Ludendorffer
   Polizei verzichtet auf Ordnernamen

Am Karfreitag 29.3.13 nahmen an der Mahnwache/ Protestaktion gegen die rassistischen Ludendorffer über 70 Menschen teil. Zur Demo am Ostersamstag 30.3.13 kamen 140 Leute, darunter auch einige EinwohnerInnen Dorfmarks. Der Beginn verzögerte sich, da die Anmelder der Demo nicht bereit waren, Personendaten der Ordner abzugeben. Das Ordnungsamt des Heidekreis hatte das verlangt - nach Beurteilung eines kompetenten Juristen zu unrecht. Der Einsatzleiter der Polizei verzichtete schließlich auf die Personendaten und begründete das mit der Zusammensetzung der Demo. Wäre die Zusammensetzung anders (mehr Autonome?) würde er anders entscheiden.

Bei der Begrüßung forderte DGB-Sprecher Charly Braun die 6 polizeilichen Staatsschützer auf, statt der Demo doch die rassistischen Ludendorffer zu beobachten, mit dem Ziel Fakten zu sammeln, um die Ludendorffer-Organisation bald aufzulösen.

Ein bunter Zug mit vielen Transparenten von Grünen, Linken, SPD, Gewerkschaften, Autonomen, "Ehrbares Handwerk", Netzwerk-Südheide und VVN/BdA stoppte vorm "Gasthaus zur Post", einem der Ludendorffer Tagungslokale. Hier wurde berichtet, dass Ostern 2010 Journalisten vorm Hotel den Einzug des prominenten Altnazi und Jagdfliegers Hajo Herrmann dokumentieren wollten und dabei von - ach so friedlichen - Ludendorffern tätlich angegriffen wurden. Bei der Kundgebung vorm Haupttagungslokal "Hotel Deutsches Haus" informierten Andreas Jansen/ Jusos und Charly Braun/ DGB über Weltanschauung, Struktur und Bedeutung des "Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff) e.V.".
Im Mittelpunkt der Ludendorffer-Weltanschauung steht bis heute die Lehre von Mathilde Ludendorff, Frau des Hitler-Putsch-Gefährten von 1923, General Erich Ludendorff. Ludendorffer teilen die Menschheit in, zum Herrschen geborene sog. Lichtrassen und minderwertige sog. Schachtrassen. Alle, die sich gegen das sog. Recht des Stärkeren, wenden - seien es der "Klassenkampf der Arbeitnehmer" oder die Almosen der Kirche, gelten als feindlich und "entartete Wirtschaftsformen in einem verjudeten Staate". Die, sich äußerlich bieder gebenden; Ludendorffer bereiten den heute wieder schlagenden und mordenden Neonazis geradezu den ideologischen Boden vor, kommentierte Charly Braun. Von der "Urgroßmutter des deutschen Antisemitismus", wie der Spiegel Mathilde Ludendorff bezeichnete, bis zur bekannten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel ist es nicht weit. Frau Haverbeck ist bei der Ludendorffer-Ostertagung 2013 prominenter Gast. Ihre rassistische Kaderschmiede die Heimvolkshochschule Collegium Humanum in Vlotho/ Weser wie auch die von ihr mitgesteuerte HNG (Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene) wurden verboten. Im Juni 2009 bedrohte sie die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, schriftlich u.a. mit den Worten: „Machen Sie so weiter wie bisher, dann könnte sich ein neues Pogrom ereignen, das entsetzlich würde.“ Die Haverbeck beteiligt sich auch gern an Nazi-Aufmärschen wie mehrfach in Bad Nenndorf und am 23.3.13 in Weyhe. In Dorfmark wird sie freundlich bewirtet und von ihrer "Lichtrasse" abgefeiert.

Während der Verfassungsschutz die Zahl der Ludendorffer seit vielen Jahren auf 240 schätzt, weisen die Auflagenzahlen ihrer Periodika auf eine vierstellige Zahl an Anhängern hin. Dass die Mitglieder der Ludendorffer überaltert seien, wird gern behauptet. Dagegen spricht, ihre sichtbar erfolgreiche Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen.

Der katholische Pfarrer Günther Birken aus Bergen und Klaus vom "Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus" erklärten die Zusammenhänge zur verbrecherischen Weltanschauung des Nationalsozialismus und den Neonazis.
Immer wenn sich Ludendorffer in Sichtweite der Demo zeigten, erklangen massenhaft antifaschistische Rufe. Zur guten Stimmung trotz der Kälte trug die neue Fallingbosteler Sambagruppe (entstanden im Internat. workcamp Bergen-Belsen 2013) bei. Und natürlich der Barde Tom Kirk mit seinen amüsanten Straßenliedern gegen die Ludendorffer. Der große Chor der DemonstrantInnen begleitete ihn. Dass wieder mal ein paar Dorfmarker beleidigend und provozierend auftraten, hatte zur Folge, dass sie sich noch mal ihre eigenen Zitate von Karfreitag 2008 anhören mußten. Die überregionalen Medien hatten damals massenhafte rassistische Drohungen und Beleidigungen durch einige Dorfmarker Bürger mitgeschnitten.
Nach einigen Stunden verabschiedeten sich die Demonstrierenden mit der Ankündigung solange wieder zu kommen, bis es Schluss ist mit den Rassistentreffen in Dorfmark.
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