Faschisten beschatten Solidaritätskundgebung mit dem Baskenland
Mitteilung der Rote Hilfe OG Hannover:
Faschisten beschatten
Solidaritätskundgebung mit dem
Baskenland
Am Sonntag den 18. April 2010 fand vor dem Spanischen Generalkonsulat in Hannover eine
Kundgebung anlässlich des Jahrestages des Verschwindens von Jon Anza statt. Jon Anza,
ehemaliger politischer Gefangener und Aktivist von Euskadi Ta Askatasuna (ETA, Baskenland
und Freiheit), bestieg am 18. April 2009 einen Zug nach Toulouse und verschwand spurlos. Am
12.03.2010 wurde seine Leiche in einem Leichenschauhaus von Toulouse entdeckt. Schon am
02.10.2009 meldete die baskische Zeitung GARA, das Jon von, auf französischem Territorium
operierender, spanischer Polizei festgenommen wurde. Er sei während illegaler Verhöre
gestorben, so die Zeitung. Die Kundgebung vor dem Spanischen Generalkonsulat, organisiert von
Euskal Herriaren Lagunak (Freundinnen und Freunde des Baskenlandes), der Antifaschistischen
Aktion Hannover und der Roten Hilfe Ortsgruppe Hannover, richtete sich gegen die aktuellen
Repressionsschläge der spanischen Zentralregierung gegen die linke baskische
Unabhängigkeitsbewegung und gegen das Mittel der extralegalen Tötung durch die
Sicherheitsbehörden.
An der Kundgebung beteiligten sich ca. 15 Menschen. Die Kundgebung wurde neben einer handvoll
uniformierter Polizisten auch vom Staatsschutz beobachtet. Daneben hielt sich eine weitere Person, die
eine Fotokamera bei sich trug, in einem der gegenüberliegenden Hauseingänge auf. Nach dem der Mann
angesprochen wurde, verschwand er zunächst.
Mit Datum vom 26. April 2010 taucht nun in Internet ein Artikel über die Kundgebung mit
entsprechenden Fotos auf. In der Selbstdarstellung der Website heißt es: „Die Recherche Mitte ist ein
aktiver Zusammenschluss von freien Nationalisten, Einzelpersonen und Fotografen. Als unabhängiges
Recherche- und Medienkollektiv widmet sich Recherche Mitte dem Themenkomplex des
Linksextremismus. Wir wollen mit dieser Seite antifaschistische Strukturen aufdecken, egal ob
Antideutsch, Antinational, Antiimperialistisch, kommunistisch oder bolschewistisch...“
Wir möchten angesichts dieses Ereignisses alle darauf aufmerksam machen, dass aktuell Faschisten ein
gesteigertes Interesse an öffentlichen Veranstaltungen der Linken hier in Hannover haben. Dem
Internetbericht nach zu urteilen, spielte der Anlass der Kundgebung für die Faschisten keine besondere
Rolle.
Es ist ratsam, bei künftigen Veranstaltungen ein Auge darauf zu haben, wer von der jeweiligen
Veranstaltung Fotos macht und die Personen anzusprechen.
Rote Hilfe OG Hannover
hannover@rote-hilfe.de