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Große Neugierde, aber wenig Neuigkeiten

5. November 2010 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Hells Angels & Neonazis

Hells Angels: Mehr als 600 Besucher bei Informationsveranstaltung der Grünen in der Stadthalle
Die Kameras sind auf die Hells Angels aus Hannover gerichtet

Walsrode. Für die Experten des Bundes- und der Landeskriminalämter steht fest: Hells Angels, Bandidos und andere Rockergangs sind gefährlich, bewegen sich im Bereich der organisierten Kriminalität. Im Hannoverschen Steintorviertel hat der Chef der Hells Angels, Frank Hanebuth, das Zepter fest in der Hand. Die Folge: Nie war es dort ruhiger als heute. Diese Art von Ruhe will Grünen-Ratsmitglied Detlef Gieseke nicht. Schon gar nicht in Walsrode. Doch er befürchtet, dass genau die Ruhe in Walsrode einkehren wird, weil Bordellbesitzer Wolfgang Heer auch Mitglied der Hells Angels ist. Was vorher abzusehen ist, tritt Mittwochabend in der übervollen Stadthalle ein: Der Informationsabend der Grünen zur Frage, wie gefährlich die Hells Angels für Walsrode sind, wird zum persönlichen Schlagabtausch: Hier der „Märtyrer“ Gieseke, der alleingelassen vom Stadtrat gegen die Rocker kämpft. Dort Hells Angel und Bordellbesitzer Heer, erfolgreicher Geschäftsmann und großzügiger Spender und alles andere als ein Engel. Ist er aber deswegen eine Gefahr für die Stadt und ihre Einwohner?

Walsrode. Ob einer aus Walsrode Angst vor den Hells Angels hat? „Da gibt es andere Gruppen, mit denen ich mehr Probleme in der Stadt habe, über die aber keiner redet“, sagt einer der mehr als 600 Besucher in der Diskussion. Bei den meisten ist neben dem Informationsbedarf wohl vorrangig die Neugierde ausschlaggebend gewesen, um den Weg in die Stadthalle zur Veranstaltung der Grünen anzutreten. Trotz der aktuellen Rekordergebnisse bei Umfragewerten sind viele in der Stadthalle bestimmt keine typischen Grünen-Wähler.

Die Neugierde wird zumindest durch die hochrangige Besetzung der Akteure befriedigt. In der ersten Reihe sitzt die Spitze der hannoverschen Hells Angels, mit Frank Hanebuth.

Die Sympathien in der Stadthalle sind geteilt. Das merkt man am Beifall. Der ist für Wolfgang Heer manchmal sogar lauter als für die Grünen-Vertreter, die nach Wegen suchen wollen, wie sich Walsrode vor den Hells Angels schützen kann.

Enttäuschung wird in einigen Wortmeldungen laut. Man habe Neues erfahren wollen, um wirklich einschätzen zu können, wie groß die Gefahr durch die Hells Angels hier vor Ort ist. Die liefert aber auch die Expertin des Weser Kuriers, Christine Kröger, nicht. Es wird ein Kurzvortrag ohne Neuigkeiten, bei, nach eigenen Worten, oberflächlichem Einblick in die Verhältnisse in Walsrode, „wo das Hells-Angels-Mitglied Heer eine gesellschaftliche Akzeptanz genießt, von der mancher Hells Angel in Hannover träumen muss.“

Ausführlicher Bericht in der Freitagausgabe der WZ.

 

Die Kameras sind auf die Hells Angels aus Hannover gerichtet (oben). Die Diskussion konzentriert sich auf Detlef Gieseke und Wolfgang Heer (unten).

 

Artikel vom 04.11.2010 Quelle: WZ-Online

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