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Jour Fixe Info 32-2013 - 4.5.13 -- BCE-Vorsitzender am 1.MAI über linksradikale Störenfriede

4. Mai 2013 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #soziale Gerechtigkeit - gewerkschaftliche Kämpfe

Jour Fixe Info 32-2013

IG BCE-Vorsitzender Vassiliadis am 1. Mai:
"Neupack und linksradikale Störenfriede"


Damit meint er uns vom Soli-Kreis Neupack.

Zitate aus dem "politischen Bericht" von Michael Vassiliadis vom 24.4. vor dem Beirat der IG BCE:
 "...Das sind die sektierischen und ideologischen Gruppen, die ihr eigenes übles Süppchen in solchen Konflikten kochen"... "Da wird versucht, aus dem Arbeitskampf einen Klassenkampf zu machen, der nur mit dem vollständigen Sieg oder der heroischen Niederlage enden kann..."   
"Weder lassen wir uns von diesen Sektierern treiben, noch haben wir vergessen, was sie in der Geschichte der Arbeiterbewegung und auch in den Diktaturen des so genannten real existierenden Sozialismus angerichtet haben".

Dem Klassenkampf setzt Vassiliadis seine eigene Ideologie entgegen: "Wir haben es da mit einer Eigentümer-Familie zu tun, die lieber den Betrieb dicht macht, als daß sie einen Vertrag mit der Gewerkschaft schließen würde, ungeachtet jeder ökonomischen Vernunft oder jeder sozialen Verantwortung... Denn natürlich können wir diese Machtfrage nicht so beantworten, daß am Ende die Fabrik schließt und die Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen weg sind".
Vassiliadis ganzer "politischer Bericht" hier: (Unbedingt lesen: Politisch wertvoll. DW)

https://www.igbce.de/download/224-29784/1/rede-vassiliadis-beirat-24-04-2013.pdf

Anmerkungen:
Bei etllichen Treffen des Soli-Kreises im Streikzelt in Stellingen ist den Gewerkschaftssekretären von Streikenden und UnterstützerInnen entgegengehalten worden:
 "In Deutschland ist noch nie ein Betrieb kaputtgestreikt worden!"
Ungeachtet dessen schickte die IG BCE-Führung die Streikenden am 24. Januar in den Betrieb zum Streikbruch ihres eigenen Streiks, "nur" um ihren renitenten Sozialpartner Krüger zu retten und die fast leeren Lager zu füllen.
Nachdem drei Maschinenführer sich dem Streik angeschlossen hatten und zwei weitere auch die Absicht hatten, schickte die IG BCE-Führung diese drei wieder rein, um ihren Sozialpartner vor der Niederlage zu bewahren.

Vassiliadis sieht das natürlich anders: Um die Arbeitsplätze der KollegInnen zu retten.
Was für eine vertrackte Situation aber auch: Der dumme Krüger mit seinem Berater Hoeck, der seine Profitquelle riskiert und der schlaue Vassialidis in seiner "ökonomischen Vernunft" bewahrt die Dummköpfe Krüger/Hoeck vor der Pleite!!
Ein dreifach hoch auf die Sozialpartnerschaft und die Schlauheit unserer Gewerkschaftsführer!

Aber eines muß noch bekannt werden: Wir vom Soli-Kreis sind jetzt ganz konfus, sogar durcheinander! 
Denn:  Vor kurzem war noch der stellv. Landesbezirksvorsitzende Oliver Venzke im Streikzelt, hat sich beim Soli-Kreis für sein Fehlverhalten kurz vorher entschuldigt und sich bei uns "linksradikalen Störenfrieden" ausdrücklich bedankt !

Lieber Oliver, lieber Michael, klärt ihr uns bitte auf?! Was ist nun? Wer sind wir? Störenfriede oder wertvolle Unterstützer?
Das ist besonders wichtig, weil wohl alle von uns Gewerkschaftsmitglieder sind, etliche auch in der IG BCE.

(DW)


  streikbilder_neupack-1-.jpg

Ein Schild, das in der Anfangszeit   des Neupack-Streiks gemalt wurde.

Es steht immer noch da, als Dauer-Mahnung an die Gewerkschaftsfunktionäre!
 

* Live-Ticker der TAZ zum 1. Mai: 13.18 Uhr: „Neupack, Neupack!“
„Hamburg/Fischmarkt. Die DGB-Kundgebung neigt sich langsam ihrem Ende zu und wird in einer Brückenveranstaltung zum in Hamburg stattfindenden Kirchentag mit Kirchenvertretern und Bürgermeister Olaf Scvholz fortgesetzt. Die Rede des Hauptredners Michael Vassiliadis, dem Vorsitzenden der IG BCE, ist immer wieder durch Sprechchöre behindert worden. Viele der Versammelten wollten von ihm kein politischen Rundumschlag, sondern konkrete Angaben zum Streik bei dem Verpackungsmittelhersteller Neupack hören. „Neupack, Neupack!“, skandierten sie immer wieder, was allerdings an dem Gewerkschaftschef abprallte. Zu guter letzt versprach er aber dennoch, dass der sechsmonatige Arbeitskampf erfolgreich zu Ende geführt werde und keiner der Streikenden Nachteile zu erwarten habe.“
 live-Ticker der TAZ zum 1. Mai externer Link


* Live-Ticker Neues Deutschland. Hamburg, 13:40, Protest gegen Gewerkschaft:
Dass der Arbeitskampf manchmal auch gegen Gewerkschaften geführt werden muss, zeigen Demonstranten in Hamburg. Streikende des Verpackungsmittelherstellers Neupack pfiffen dort den Gewerkschaftsfunktionär der IG BCE, Michael Vassiliadis, aus. "Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokratien!" und zahllose Beschimpfungen waren während seiner Rede zu hören.
Wieso und Warum: Neupack-Streik vor dem Aus
http://www.neues-deutschland.de/artikel/820331.protest-frei-der-erste-mai-live.html


 
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Transparent der Neupack-KollegInnen am 1. Mai 2013

* Hier eine Analyse des Neupack-Streiks von Susann Witt-Stahl in "Hintergrund"

Insbesonders geht sie auf die Rolle der Sozialpartnerschaft der deutschen Gewerkschaften im Herrschaftssystem des Kapitals ein.
Prädikat: Unbedingt lesen!
Schlaftablette“ Sozialpartnerschaft: Zum Arbeitskampf bei Neupack
„Der Streik bei dem Verpackungshersteller Neupack begann hoffnungsvoll. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), die ihn ausgerufen hatte, präsentierte sich kämpferisch: Er werde an Neupack „ein Exempel statuieren“, versprach der IG BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis und einen Tarifabschluss durchzusetzen – „koste es, was es wolle.“ Sechs Monate später ist davon keine Rede mehr. Der Unternehmer setzte auf Eskalation. Die IG BCE reagierte mit Appeasement und scheiterte. Nun will sie sich mit faulen Kompromissen aus der Affäre ziehen und die Streikenden im Stich lassen, wirft ihr der harte Kern der kämpfenden Belegschaft vor. „Die IG BCE kann nur Sozialpartnerschaft, nicht Klassenkampf“, lautet die deprimierende Diagnose des Neupack-Solikreises. Morgen wollen die streikenden Neupack-Kollegen und ihre Unterstützer auf der 1. Mai-Kundgebung in Hamburg ein Zeichen der Solidarität setzen und einen Block bilden. Michael Vassiliadis ist auf der anschließenden DGB-Kundgebung als Hauptredner angekündigt. Kritische Gewerkschafter fürchten: Er wird nicht die Wahrheit sagen, seine IG BCE für das Nicht-Erreichte loben und eine Einheit beschwören, die er längst zerstört hat. „Wer wohl klatschen wird? Jedenfalls keiner der Streikenden!“, versprechen die Kollegen…“
Ein Kommentar von Susann Witt-Stahl auf Hintergrund vom 30. April 2013 externer Link

 * Zum 1. Mai: Der Streik bei Neupack und die Rolle der Gewerkschaften
„(…) Auf den ersten Blick mag der offene Bruch der Gewerkschaft mit den Interessen der Lohnabhängigen nur illoyal und verlogen erscheinen, doch er entspringt durchaus der Logik der kapitalistischen Verwertungszwänge. So ist aus Sicht der Gewerkschaft nicht viel „gewonnen“ wenn ein Großteil der bisherigen Belegschaft in naher Zukunft durch LeiharbeiterInnen ersetzt wird. Eine offensichtliche Niederlage – dem Abschluss einer Regelungsabsprache und dem Fallenlassen von Strafanzeigen gegen etliche MitarbeiterInnen – wird so als Sieg dargestellt. Am Beispiel des Streiks bei Neupack lässt sich erkennen, dass bei einem zu großem Widerspruch zwischen den Interessen der Lohnabhängigen und denen des Kapitals eine Gewerkschaft sich für letztere entscheiden wird. Sie muss dies schon allein deshalb tun um den Fortbestand der eigenen Organisation zu gewährleisten. Denn dieser Fortbestand ist daran gekoppelt in den Verhandlungen mit der Unternehmensseite die Vertretung der LohnarbeiterInnen, also derjenigen die den Mehrwert produzieren, zu übernehmen. Eine Gewerkschaft kann also nur solange Gewerkschaft sein, so lange Arbeitskraft ausgebeutet wird. Ein Ende der Ausbeutung wäre auch ein Ende der Gewerkschaft…“
Artikel auf La Banda Vaga vom 30.04.2013 externer Link


* Im Anhang die Rede von Murat Günes beim Mai-Empfang im Rathaus.

 neupack11-1-.jpg

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* Vassiliadis legte sich am 1. Mai nicht nur mit dem Soli-Kreis sondern auch mit Greenpeace an!

Vassiliadis-Brief an Greenpeace: Verwerfliche Polemisierung

„Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace ist für die IG BCE kein ernstzunehmender Gesprächspartner mehr. Nach Aussage des Vorsitzenden  der Gewerkschaft, Michael Vassiliadis, verabschiedet sich Greenpeace  mit dem jüngst vorgestellten „Schwarzbuch Kohlepolitik“ aus dem Kreis der politischen Kräfte, mit denen eine Diskussion über verantwortliches Handeln in der Energiewende möglich ist. In einem Schreiben an die Greenpeace-Geschäftsführung wendet sich Vassiliadis insbesondere gegen den „Stil persönlicher Diffamierung“ von  
Arbeitnehmervertretern. „Das kennen wir sonst nur aus dem rechtsextremen Lager“, so Vassiliadis. Diese Maßlosigkeit im  Meinungsstreit sei mit den Ansprüchen an demokratisch legitimierte Organisationen nicht vereinbar…“ Pressemitteilung der IG BCE vom 25.04.2013. Der offene Brief ist dort verlinkt.

http://www.igbce.de/29808/xvii-19-25-04-2013-greenpeace-brief


Und hier die Antwort von Greenpeace vom 30.4.
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/energie/Kohle_Vassiliadis_offener_Brief.pdf



Jour Fixe: Wer wir sind und was wir wollen
http://archiv.labournet.de/GewLinke/profile/hamburg.pdf

Vorbereitungsgruppe Jour Fixe
Kontakt.
jourfixe.hh@t-online.de

Jour Fixe im internet (homepage im Aufbau)
http://www.jourfixe.hamburger-netzwerk.de/ 


Antifa-SFB)590


  
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