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Konferenz in Terezin

22. Oktober 2010 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Zug der Erinnerung

Krematorium in Terezin

Auf Einladung der "Agentur der Europäischen Union für Grundrechte" (FRA) nahmen am 19. und 20. Oktober Vertreter vom "Zug der Erinnerung" an einer internationalen Konferenz über Holocaust- und Menschenrechtsbildung in Terezín (Theresienstadt, Tschechiche Republik) teil.

Der "Zug der Erinnerung" wurde wegen seiner Erfahrung beim zivilgesellschaftlichen Gedenken eingeladen. Ziel war es, Wege zu finden, wie die Darstellung des Holocaust mit einer Erziehung zur Achtung der Grundrechte verknüpft werden kann. Neben dem „Zug der Erinnerung“ waren Vertreter weiterer Organisationen aus ganz Europa, Israel und den USA anwesend.

Während einige Projekte der FRA, wie etwa ein Handbuch zur Holocaust-Bildung und ein „Toolkit zur Holocaust- und Menschenrechtsbildung“ bereits in einem fortgeschrittenen Stadium sind und kurz vor der Veröffentlichung stehen, befinden sich andere Projekte noch im Anfangsstadium.

Die Vertreter des „Zug der Erinnerung“ konnten auf der Konferenz einige Impulse geben:

- Der Bahnhof als Alltagsort senkt die Hemmschwelle, Ausstellungen zu besuchen erheblich. So werden auch Menschen erreicht, die nicht in ein Museum oder in eine stationäre Gedenkstätte gehen würden.

- Anknüpfend an diesen lokalen Aspekt bittet der "Zug der Erinnerung" die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Stadt um Mithilfe bei der Spurensuche nach den Opfern der deutschen Massenverbrechen. So können sich die Jugendlichen mit den historischen Geschehnissen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft bereits vor Ankunft der Zugausstellung auseinandersetzen.

- Statt Bilder von Leichen zu zeigen, zeigt der "Zug der Erinnerung" Alltagsszenen, die aus unseren Fotoalben stammen könnten. Empathie und Identifizierung mit den Opfern fällt so leichter.

- Besonderen Wert legten die Vertreter vom "Zug der Erinnerung" auf den Hinweis, dass die Überlebenden des Holocaust und der Massendeportationen nicht als Dienstleister für Zeitzeugengespräche in Anspruch genommen werden sollten. Vielmehr müsste die aktive soziale Unterstützung im Vordergrund stehen, um ihnen in ihren letzten Jahren ein Leben in Würde zu ermöglichen.

Die „Agentur der Europäischen Union für Grundrechte“ (FRA) will die Ergebnisse der Terezin-Konferenz evaluieren und im kommenden Jahr Empfehlungen an Pädagogen weiter geben.

 

Quelle: zug-der-erinnerung.eu

 

22.10.2010

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