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Rassisten fürchten Ende der weißen Dominanz

10. August 2012 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Antirassismus | Asyl

Rechtsradikale in den USA 

Rassisten fürchten Ende der weißen Dominanz

Neonazis fürchten die Zukunft in den USA, weil Weiße in einigen Jahrnzehnten dort in der Minderheit sein könnten. Experten warnen, dies mache die Rassisten besonders gefährlich, denn diese meinen, nun sei die Zeit zum Handeln gekommen. So offenbar auch der Attentäter von Wisconsin.

Von Ralph Sina, WDR-Hörfunkstudio Washington

Die Botschaften von Wade Michael Page, der am Sonntag im Sikh-Tempel von Oak Creek in Wisconsin sechs Menschen erschoss, war eindeutig. "Lasst uns die Juden töten, die Mischlinge und die Schwarzen" - so zitiert Mark Protok, Direktor der Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center die jahrelangen öffentlichen Mord-Aufforderungen des Neonazis Page. Der Attentäter von Wisconsin sei es offenkundig leid gewesen, dass Amerikas rechtsradikale Szene häufig nur rede, meint  Bürgerrechtler Protok.

Rassistische Tätowierung des Neonazis Wade Michael Page (Foto: Reuters)Großansicht des BildesErkennungszeichen für Rassisten: Der Neonazi Wade Michael Page hat ein Keltenkreuz mit einer "14" darauf tätowiert. Auch bei deutschen Neonazis ein beliebtes Symbol. Die 14 steht für "14 words": "We must secure the existence of our people and a future for White children.“

"Jemand muss endlich handeln", das sei die Devise des Neonazis gewesen - und das Blutbad im Sikh-Tempel von Oak Creek das Resultat. Zehn Jahre lang war Michael Page als Sänger und Gitarrist verschiedener Skinhead-Bands der Star einer ständig größer und militanter werdenden rechtsradikalen Szene. Page, der sich keltische Kreuze auf die Arme tätowierte und gerne vor Hakenkreuzfahnen posierte, war ständiger Gast der sommerlichen Hassfestivals der USA, ob beim sogenannten "Hammerfest" in der 4500 Einwohner-Kleinstadt Bremen im Südstaat Georgia, oder dem Festival der "White Knights of America", der "Weißen Ritter" in der Wüste von Arizona.

Vor allem ein Feindbild eint die weißen Rassisten: der Hass auf Amerikas schwarzen Präsidenten. "Wir haben einen Präsidenten, der uns und unsere Werte zerstört. Ich wähle doch keinen Kommunisten damit der dieses Land regiert", schreit ein Sänger beim Arizona-Konzert der "Weißen Ritter" ins Mikrophon. "Unser nächster Song  heißt: ’Bald wird es Zeit zu handeln’. Andernfalls verlieren wir alles."

Audio: Wachsender Rechtsradikalismus - "Tötet die Minderheiten!"
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AudioRalph Sina, WDR-Hörfunkstudio Washington08.08.2012 00:52 | 3'42
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Der schwarze Präsident im Weißen Haus

Amerikas radikale Rechte fürchtet vor allem den Verlust der weißen Dominanz in den USA. Der schwarze Präsident im Weißen Haus ist ein Katalysator ihrer Wut. Hinzu kommen die Berechnungen des US-Amtes für Bevölkerungsstatistik, das voraussagt, dass ab 2050 die Weißen in Amerika in der Minderheit sein werden. "Und für die weißen Rassisten bedeutet dies das Ende der ihnen vertrauten Welt", sagt Bürgerrechtler Protok.

Die Angst vor dieser Zukunft mache Amerikas White Supremacists, die Propagandisten der Weißen Vorherrschaft, besonders gefährlich, betont er. Die geistigen Nachfahren des Ku-Klux-Klans sähen sich buchstäblich verfolgt. "Wir sind eine schrumpfende Minderheit, eine bedrohte Art", so laute das Credo dieser Rassisten. "Wir werden angegriffen von Multikulti-Propagandisten. Die politisch-korrekte Elite zerstört uns. Wenn wir nicht endlich handeln sind wir verloren", so die Denkweise.

Angehörige trauern nach dem Anschlag in Wisconsin Großansicht des BildesTrauer um die Angehörigen nach dem Anschlag des Neonazis.Der Neonazi Wade Michael Page (Foto: REUTERS)Großansicht des BildesDer Neonazi Wade Michael Page war Sänger in Rechtsrock-Bands. 

Vor vier Jahren gab es laut einer Studie des Southern Poverty Law Centers (SPLC) 149 militante weiße Organisationen in den USA. 1274 weiße Hassgruppen waren es bereits im vergangenen Jahr und die Tendenz ist steigend. "Amerika ist in der Krise", sagt der Sänger der rechtsradikalen Band "Storm Troop 16" vor seinem Auftritt in Arizona beim Festival der "Weißen Ritter". "Ich weiß nicht, ob ich morgen noch Arbeit habe."

Quelle: Tagesschau.de 08.08.2012

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