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Rassistischer Übergriff in Karlsruhe? Der HSV-Star klagt an: "Sie haben ihm seine Würde genommen."

2. Dezember 2009 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Antirassismus | Asyl

Polizei-Attacke auf Aogos Vater Samuel (57)

Rassistischer Übergriff in Karlsruhe? Der HSV-Star klagt an: "Sie haben ihm seine Würde genommen."

VON SVEN TöLLNER

Dennis Aogo (22) ist ein friedliebender Mensch. Der deutsche U21-Europameister lacht gern, will keinen Stress, hat keinerlei Interesse an Reibereien. Sein Vater ist laut Einschätzung des berühmten Sohnes  genauso. "Der liebste Mensch der Welt. Immer fröhlich, immer nett", sagt Aogo.

Die Welt des fröhlichen Samuel Aogo (57) ist nachhaltig aus den Fugen geraten. Ein offenbar unbegründeter Übergriff zweier Polizisten hat schmerzhafte Folgen für Papa Aogo - an Körper und Seele. 

Was war passiert? Die Familie des HSV-Stars lebt in Karlsruhe. Am Montagmittag wollte Samuel Aogo sein Auto auf seinem Privatparkplatz vor seiner Wohnung gegenüber des türkischen Generalkonsulats abstellen  doch der war besetzt. Der 57-Jährige parkte daneben, fragte die beiden Polizeibeamten, die das Konsulat bewachen, ob sie wüssten, wem der Wagen gehöre. "Wissen wir nicht. Aber Ihr Auto muss weg", soll es sinngemäß geheißen haben. 

Der gebürtige Nigerianer tat wie ihm befohlen, parkte woanders und wollte die Situation danach noch mal besprechen. Dennis Aogo schildert die folgenden Vorkommnisse so: "Die Polizisten haben ihn direkt in den Polizeigriff genommen, sein Auto durchwühlt und seinen Ausweis gefunden. Er wurde erst auf die Motorhaube gedrückt, dann auf den Boden. Er hat geweint und gesagt, die sollen aufhören. Aber der eine hat ihm das Knie in den Rücken gedrückt, noch härter zugepackt." Rassistische Pöbeleien, eine zerstörte Brille, eine verrenkte Schulter.

Samuel Aogo gingen Meldungen durch den Kopf, "von einem Afrikaner, der in Deutschland zu Tode geschlagen wurde", sagt der Sohn: "Er hat Panik bekommen." Die Beamten hätten erst von Papa Aogo abgelassen, als eine Nachbarin aus dem Fenster rief, man solle den Mann loslassen, der wohne doch hier. 

Der HSV-Abwehrmann: "Mein Vater hat einen deutschen Pass, lebt hier seit 30 Jahren, und ihm ist nie so etwas passiert. Jetzt hat man ihm seine Würde und seine Ehre genommen. Er ist ein sehr gläubiger Mensch, kann jedem alles verzeihen. Aber diese Leute sollen ihre gerechte Strafe bekommen."

Die Karlsruher Polizei wollte sich zu dem Fall auf MOPO-Anfrage nicht äußern

 


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