WARUM ISRAEL - Ein Film von Claude Lanzmann
Es darf keine antisemitische Filmzensur in Hamburg geben!
Im Oktober verhinderten linke Antiimperialisten in Hamburg die Vorführung von Claude Lanzmanns "Warum Israel" durch Drohungen und Gewalt. Am kommenden Sonntag soll der Film nun gezeigt werden. Die Amadeu Antonio Stiftung und viele Andere unterstützen das!
Was sich am Sonntag, den 25. Oktober 2009 zwischen 14 und 16 Uhr in der Hamburger Brigittenstraße ereignete, ist schier unfassbar. Das dort ansässige Kino B-Movie wollte in Kooperation mit einer linken Initiative den Film »Warum Israel« von Claude Lanzmann vorführen. Dies hat eine Gruppe von Antiimperialisten und Israelhassern aus dem, im Vorderhaus des Kinos gelegenen, »Internationalistischen Zentrums B5« mit Drohung, Beleidigung und Gewaltanwendung verhindert.
In dem vor Ort verteilten Flugblatt wurde die Dokumentation außerdem als »zionistischer Propaganda-Film« diffamiert. Bei »Warum Israel« handelt es sich um einen Film des in Frankreich lebenden Juden Lanzmann, der mit dem Monumentalwerk »Shoah« einen immens wichtigen Beitrag zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust geleistet hat. Der Regisseur kämpfte darüber hinaus in der Résistance aktiv gegen den Nationalsozialismus. Über »Warum Israel« von 1973 sagte Lanzmann »Dieser Film hat einen roten Faden, nämlich: Was ist das: Normalität? (…) Ich zeige in ‚Warum Israel‘, dass die Normalität das eigentlich Anormale ist.« Dies empfinden einige Hamburger »Linke« im Jahr 2009 also als Provokation!
Den Betreibern des B-Movie wurde das Betreten und Öffnen ihres eigenen Kinos untersagt, jedes Gespräch verweigert und statt dessen mit Gewalt gedroht. Das B-Movie war deshalb gezwungen, die Vorstellung abzusagen. Doch selbst nach der Absage wurde das noch vor dem verschlossenen Kino verbliebene Publikum beschimpft (in einem Fall bezeichnenderweise als »Judenschweine«). Überdies wurden Kinobesucher körperlich angegriffen und mindestens drei Gäste durch Faustschläge verletzt.
So etwas darf nicht geschehen! Nicht nur, dass in die Programmfreiheit Hamburger Kulturschaffender durch Filmzensoren eingegriffen wurde. Es ist unerträglich, dass gerade die Vorführungen einer Dokumentation von Claude Lanzmann und ein Gespräch über sein Werk solchem Treiben zum Opfer fiel.
Wir stellen uns hinter das betroffene Kino und seine Absicht, »Warum Israel« auch in seinen Räumlichkeiten zu zeigen. Die Unterzeichnenden unterstützen die Veranstalter bei der Ausweichvorstellung von »Warum Israel« am 13.12.2009 um 16 Uhr.
Wir verurteilen solche Formen von Kulturzensur, jeden Antisemitismus und Israelhass!