Bildungskritik an Landtagsgebäude projiziert
Mit leuchtenden Projektionen
Die Bannmeile ist während der Landtagssitzungen für Demonstranten weiterhin tabu. Doch Gedanken sind frei, dachte sich eine studentische Protestgruppe und trickste die Hüter der Sperrzone gestern mithilfe einer Diashow aus. Die Studentengruppe „B-Team“ fand mit ihrem Projektor Unterschlupf in einem nahe gelegenen Gebäude. Und auf der Fassade des Landtags waren bald Statements zu lesen wie „Bildung ist ein Menschenrecht“.
„Wir wollen damit gegen Sparpläne im Etat des Kultusministeriums protestieren“, sagte Paulo Dias, Sprecher der Gruppe. Vor allem durch die verzögerte Neueinstellung von Lehrern sowie Kürzungen in den Budgets der allgemeinbildenden und der Berufsbildenden Schulen solle im Bildungsbereich gespart werden.
Protest an der Uni
An der Leibniz Universität kritisierten Studenten auf einer Vollversammlung am Mittwoch die geplante Erhöhung des Beitrags zum Studentenwerk von 55 auf 65 Euro pro Semester. Der Beitrag war zuletzt 2008 deutlich angehoben worden und fällt zusätzlich zu den Studiengebühren an. Es ist geplant, die niedersächsische Wissenschaftsministerin zu einer Übernachtung im Studentenwohnheim einzuladen.
Kritik gab es auch an überfüllten Hörsälen und Seminarräumen. Zu manchen Vorlesungen für Erstsemester kämen 850 Studenten in den Audimax, der 650 Sitzplätze bietet. In den Geisteswissenschaften seien Seminare so überlaufen, dass manche Studenten nicht mehr kommen. „Wir befürchten, dass sich die Situation nächstes Jahr mit dem doppelten Abiturjahrgang und dem Wegfall der Wehrpflicht noch deutlich verschlechtert“, sagt Asta-Sprecherin Julia Amthor.
Raumnot und Gebührenerhöhung deuteten beide auf eine Unterfinanzierung der Hochschulen hin, sagt David Diel vom Asta.