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Hitler und der Hundeskandal

28. Januar 2011 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Satire | Cartoon | Kunst | Karikatur

Yahoo! Nachrichten  11.01.2011

Hitler und der Hundeskandal

Deutschlands Nazi-Regierung kämpfte während des Zweiten Weltkrieges gegen einen recht ungewöhnlichen Feind: einen Hund, der Hitler veräppelte. Der Ärger des Nazi-Regimes über den Vierbeiner war so groß, dass es eine obsessive Kampagne gegen sein Herrchen startete. Diesen Artikel weiter lesen

Während des Zweiten Weltkriegs entsandte das Auswärtige Amt in Berlin seine Diplomaten nach Finnland, um den ungezogenen Hund samt Besitzer aufzuspüren. Als Herrchen des Mischlings konnte Tor Borg, ein Geschäftsmann aus Tampere ausgemacht werden. Seine Frau Josephine, eine deutsche Staatsbürgerin mit Anti-Nazi-Einstellung, hatte den Hund Hitler getauft. Der Grund: Das Hündchen streckte seine Pfote auf die gleiche Weise in die Luft wie das deutsche Volk, wenn es den Hitlergruß ausführte. Laut "The Telegraph" werden diese Fakten durch Dokumente belegt, die kürzlich im politischen Archiv des Deutschen Auswärtigen Amtes aufgetaucht waren.

Von einem Augenzeugen verpfiffen

Demnach dokumentierte der deutsche Vize-Konsul Willy Erkelenz in Helsinki am 29. Januar 1941, dass "ein Zeuge, der nicht genannt werden will, sagte, er sah und hörte, wie Borgs Hund seine Pfote in die Luft streckte, als er den Befehl ‚Hitler' hörte." Daraufhin wurde Borg in die Deutsche Botschaft in Helsinki beordert und über die ungewöhnlichen Grußgewohnheiten seines Hundes ausgefragt.

Er dementierte die Tatsache, den Hund jemals mit dem Namen des deutschen Diktators gerufen zu haben, gab allerdings zu, dass seine Frau den Hund Hitler nannte. Ebenso versuchte er die Anschuldigungen herunterzuspielen, indem er behauptete, dass das Heben der Pfote nur im Jahre 1933 ein paar Mal vorkam - kurz nachdem Hitler an die Macht kam. Der finnische Kaufmann versicherte den Nazi-Diplomaten, dass er nie etwas getan hatte, dass "als Beleidigung des Deutschen Reiches" angesehen werden konnte. Die Diplomaten in Helsinki jedoch glaubten ihm nicht und schrieben nach Berlin zurück, dass "Borg, auch wenn er anderes behaupte, nicht die Wahrheit spräche."

Alle gegen Borg

Die verschiedenen Ministerien, die im Hundeskandal ermittelten - das Auswärtige Amt, das Wirtschaftsministerium und sogar Hitlers Staatskanzlei - berichteten peinlich genau über alles, was sie über den Hund herausfanden. Das Wirtschaftsministerium verkündete sogar, dass der deutsche Chemie-Großkonzern IG Farben, der Borgs Großhandel mit Arzneimitteln versorgte, angeboten hatte, dessen Firma zu ruinieren, indem er die Zusammenarbeit mit ihm beendete.

Das Auswärtige Amt suchte unterdessen bereits nach einem Weg, Borg wegen der Beleidigung Hitlers vor Gericht zu bringen. Letztendlich war jedoch keiner der Zeugen bereit, seine Anschuldigungen vor einem Richter zu wiederholen. Am 21. März 1941 stellte das Auswärtige Amt eine Anfrage an die Staatskanzlei, ob es nötig wäre, ein Strafverfahren gegen Borg einzuleiten. Fünf Tage später kam die Antwort, dass "angesichts der Tatsache, dass nicht alle Umstände komplett geklärt werden konnten, von einer Strafanzeige abgesehen wird."

Klaus Hillenbrand, ein Experte für die Nazizeit, bezeichnete die ganze Episode als "komplett bizarr". Gegenüber dem "Telegraph" sagte er fassungslos: "Nur Monate nach dem ersten Anschlag der Nazis auf die Sowjetunion hatten sie nichts Besseres zu tun, als diesen Hund zu verfolgen."

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